Wer sind wir?

Geschichtliches zur DGS

Ursprung und Gründung der DGS (bis 1955)

  • Die Gründung der DGS geht auf die 20er Jahre des letzten Jahrhunderts zurück. Damals gab es in Sitten nur zwei deutschsprachige Vereine: den Männerchor Harmonie mit einem kulturellen und sozialen Zweck und den Gesellenverein Kolping, der sich auf einer christlichen und staatsbürgerlichen Grundlage um alle Probleme des Alltags kümmerte. Einige Mitglieder des Kolpings wollten sich später dann aber vermehrt mit einem der vier Prinzipien des Gesellenvereins Kolping beschäftigen, mit dem «guten Bürger».

  • In der 30er Jahren gaben diese Personen ihrer Vereinigung den Namen «Deutsche Gruppe». Ihre Anliegen betrafen vor allem die Gemeindepolitik und die Verteidigung der Interessen der deutschsprachigen Einwohner. Ab 1955 wollte man diese Gruppe stärker in der Bevölkerung verankern und man sprach in der Vorstandssitzung vom 18.1.1955 von «der Notwendigkeit der Erstellung von Statuten für unsere Gruppe». Diese wurden dann von der Generalversammlung am 10.3.1956 einstimmig (mit 46 Ja und 0 Enthaltungen) angenommen.

Die «politische» DGS 1955–1981

  • In Artikel 1 definierte man die DGS folgendermassen: «Die DGS ist eine politische Vereinigung konservativ-christlichsozialer Richtung in Sitten». Zwei wichtige und interessante Informationen kann man diesem Artikel entnehmen: Einerseits ist es das erste Mal, dass sich eine sprachliche Minderheit politisch betätigt und andererseits ist die DGS eine Gruppe, welche die Konservativen und die Christlichsozialen vereinigt, was für die damalige politische Situation höchst bemerkenswert war.

  • Die grössten Schwierigkeiten, die sich der DGS stellten, waren dann aber sehr bald politischer Art. Es ging einerseits um Probleme der DGS mit der Konservativen Partei Sittens und der französischen Bevölkerung hinsichtlich ihrer Vorrechte (Recht auf Vorschlag der deutschsprachigen Kandidaten) und andererseits um den Gegensatz Schwarz-Gelb, der innerhalb der DGS immer stärker zum Vorschein kam.

  • Die Wahlen von 1964, 1968 und vor allem 1972 verliefen für die DGS enttäuschend. Verschiedene deutschsprachige Kandidaten wurden nicht gewählt. Angesichts einer solchen Situation gab es nur einen Ausweg: der Zusammenhalt der deutschsprachigen Minderheit musste verstärkt werden. Dies sollte dadurch erreicht werden, dass man sich stärker auf das kulturelle Element konzentrierte. Gleichzeitig nahm der Vorstand eine Revision der Statuten vor; durch die Verlagerung der Interessen wurde ein Rahmen geschaffen, der es mehr Leuten gestatten sollte, an den Aktivitäten der DGS teilzunehmen. So ist der einschränkende Artikel 1 folgendermassen verändert worden: «Die Deutschsprechende Gruppe ist eine Vereinigung zur Wahrung der sprachlichen, kulturellen (kirchlichen) und politischen Interessen der deutschsprachigen Bevölkerung von Sitten und Umgebung».

  • Die DGS wollte sich also nicht mehr einzig mit Politik beschäftigen, sondern in erster Linie auf die kulturellen und gesellschaftlichen Bedürfnisse der deutschsprachigen Bevölkerung eingehen. Waren in den 50er und in den frühen 60er Jahren noch die Schaffung einer eigenen Pfarrei und die Verhältnisse in den deutschen Schulen die wichtigsten Anliegen, so standen ab Mitte der 60er Jahre die geselligen Anlässen (Ausflüge, Abendessen, Tanzabend, Bunter Abend, usw.) im Mittelpunkt.

  • Nach einem erneuten Misserfolg bei den Gemeindewahlen 1980 lud die DGS mehrere Persönlichkeiten zu einer «Standortbestimmung» ein. Der erweiterte Vorstand, der überzeugt war, dass sich die DGS weiterhin für die Verteidigung der Interessen der deutschsprachigen Bevölkerung einsetzen müsste, und dass dieses Ziel nicht mehr durch eine politische DGS erreicht werden könnte, beschloss, das Problem im Herbst 1981 der Generalversammlung darzulegen. Nach einer intensiven Diskussion war die Abstimmung eindeutig: von den 51 anwesenden Personen waren 42 (eine Gegenstimme und 8 Enthaltungen) für eine Neubestimmung der Ziele der DGS. Die politische Aktivität sollte definitiv zugunsten einer kulturellen und sozialen Tätigkeit aufgegeben werden.

Die «neue» DGS (seit 1981)

  • Bei der Generalversammlung von 1981 wurde das neue Ziel der DGS folgendermassen definiert: «Die DGS ist ein Verein zur Wahrung der sprachlichen, kulturellen, gesellschaftlichen Interessen und staatsbürgerlicher Belange der deutschsprechenden Bevölkerung von Sitten und Umgebung».

  • Durch direkte und regelmässige Kontakte sowie eine enge Zusammenarbeit mit den Gemeindebehörden erreichte man die gesteckten Ziele: Angebot deutschsprachiger Bücher in der Gemeindebibliothek, Organisation eines Lottos, Bereitstellung eines Lokals für die DGS und die anderen deutschen Vereine, Steuererklärungen auf Deutsch für die Deutschsprachigen, deutsche Kommentare des Bundesrates zu den verschiedenen Volksabstimmungen. Aber auch die DGS stellte sich zur Verfügung: so arbeitete sie an verschiedenen Uebersetzungen wie z.B. Bericht der Gemeindeverwaltung, Schulpläne, Informationsbroschüren, Organisation von verschiedenen Anlässen, usw.

  • Im kulturellen Bereich organisierte die DGS seit Jahren verschiedene Veranstaltungen, wobei an den Aufführungen des Theatervereins Obergoms jedes Jahr mehrere hundert Personen erschienen. Man setzte sich auch für den Erwerb deutscher Bücher für die Gemeindebibliothek ein und stellte dem Lehrpersonal der deutschen Klassen jährlich einen wichtigen Betrag für den Bücherkauf zur Verfügung.

  • Es sind jedoch die geselligen und die sportlichen Anlässe, die seit 1981 den grössten Erfolg hatten: Eishockeyturnier, Orientierungslauf, Fussballturnier, Velotour, Wanderungen, Rallye, Tennisturnier, Minigolf, Skiwanderung, Unihockey, Nachskifahren, Sporttag, Familienplausch, Jassturnier, Weihnachts- und Unterhaltungsabend, Degustationsabend, etc... interessierten jedes Jahr zahlreiche Personen.

  • Die DGS hat seit 1981 dank ihrer neuen Aktivitäten einen grossen Teil der deutschsprachigen Bevölkerung Sittens ansprechen können. Auch wenn nicht jedermann überall mitmacht, stellt man trotzdem fest, dass die Solidarität innerhalb der deutschsprachigen Einwohnern Sittens – und dies über die politischen Parteien hinweg – gewachsen ist. Das erste Ziel der DGS, die Deutschsprachigen von Sitten einander näher zu bringen und die Kontakte untereinander zu stärken, ist also erreicht worden.

Unsere Adresse

  • DGS
  • Karin Marx
  • Rue des Fanguà 18
  • 1958 St. Léonard

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Der Vereinsvorstand wünscht Ihnen und Ihren Angehörigen ein gutes, angenehmes Vereinsjahr.

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